Mütze & Schal aus Yakwolle

Nomio

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RATGEBER

Produktfotos für's Handmade Business selbst machen.

Mütze & Schal aus Yakwolle

Nomio

10. September 2022 | Lesezeit 4 Minuten

Im Onlinehandel sind Produktfotos eines der zentralen Verkaufselemente (Wenn nicht sogar das zentrale Element). Solltest Du die Produktfotos wirklich selbst machen? Wir machen unsere Produktfotos zu 95 % selbst, mussten uns dafür aber ganz schön entwickeln und arbeiten kontinuierlich an der Baustelle “Produktfotografie”. In diesem Beitrag möchte ich Dir ein paar Dinge aus unserem Erfahrungsschatz an die Hand geben…

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Inhalt

Die Rolle von Produktfotos im Onlinehandel

Die Wichtigkeit guter Fotos kann man im Onlinehandel gar nicht groß genug bemessen. Potentielle Kunden können das Produkt nicht in Händen halten, nicht fühlen, drehen oder genauer betrachten, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Aus diesem Grund sind ästhetische Bilder abgestimmt auf eine tolle Produktbeschreibung ein zentrales Element im Onlinehandel. 

Anforderungen an gute Produktfotos

Die Anforderungen an Produktfotos sind vielfältig – einige sind recht allgemeingültig, andere hängen sehr stark von deinen Bedürfnissen oder Voraussetzungen ab. Hier ist eine kurze Liste, der aus unserer Sicht wichtigsten Anforderungen…

  • Das Produkt aus mehreren Blickwinkeln ästhetisch ablichten, um die notwendigen visuellen Informationen zu vermitteln. Es sollten alle wesentlichen Details klar erkennbar sein. Achte darauf, dass Dein Produkt in Szene gesetzt wird, andere Dinge drum herum nicht ablenken. Neben den reinen Produktfotos können weitere Aufnahmen helfen, daher solltest Du einen Mix aus verschiedenen Bildern nutzen. Zusätzlich eignen sich z.B. Lifestyle-Bilder, Produkte mit Verpackung, oder in Händen gehalten. Insgesamt gilt hier der Grundsatz “so viele Bilder wie nötig, so wenig Bilder wie möglich”. Das hat vor allem mit dem letzten Punkt dieser Liste zu tun.
  • Das Produkt durch die Aufnahmen nicht verfälschen. Sind Deine Produktfotos zu weit vom echten Produkt entfernt, oder lassen sich wichtige Details auf den Aufnahmen nicht erkennen, erhöht das die Retourenquote deutlich und Deine Kunden sind frustriert.
  • Ästhetik, gleiche Bildsprache und ein einheitlicher Look erhöhen den Widererkennungswert und sorgen für ein abgerundetes Erlebnis in Deinem Shop. Deshalb solltest Du auf eine vereinheitlichte Bildsprache achten. Wenn Du viele Produkte hast, sieht es einfach harmonischer aus, wenn diese vor ähnlichen Hintergründen und Farben in Szene gesetzt werden. 
  • Je nachdem, ob Du in Deinem eigenen Shop oder auf einer Plattform verkaufst, ergeben sich auch hier Anforderungen bzw. Vorgaben z.B. an Hintergrund oder Auflösung. Diese solltest Du im Blick behalten, um auch hier gut bei Suchanfragen ausgespielt zu werden. 
  • Insbesondere wenn Du in Deinem eigenen Shop verkaufst, liegt Suchmaschinenoptimierung in Deinen Händen. Die Ladezeit Deiner Seiten ist hierbei ein zentrales Thema. Daher sollten die Bilder nicht zu groß sein. Hier gibt es nahezu ein Optimum aus erforderlicher Auflösung und Detailgüte für den Kunden sowie Komprimierung zur besseren Ladegeschwindigkeit, um überhaupt gefunden zu werden. An diesem Punkt haben wir wirklich sehr viel experimentiert. 

Wir arbeiten kontinuierlich an unseren Produktbildern, um den Look einheitlicher zu bekommen, unserem Shop Alleinstellungsmerkmale zu verleihen und die Aufnahmen emotionaler zu gestalten.

Sollte ich Produktfotos selbst machen?

Um zu entscheiden, ob Du Produktfotos selbst machen solltest, oder nicht, musst Du verschiedene Aspekte abwägen. Hast Du die Kenntnisse, die Ausrüstung und die Zeit, um die Bilder in ausreichender Qualität selbst zu erstellen, oder hast Du die finanziellen Mittel, um die Fotos an einen Fotografen auszulagern. Nachfolgend findest Du eine kleine aber feine Entscheidungshilfe.

Produktfotos vom Fotografen erstellen lassen

Gerade wenn Du wenig Erfahrung mit der Produktfotografie hast, wird ein guter Fotograf aufgrund seiner Erfahrung sowie der Ausrüstung in kürzerer Zeit deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Ein guter Fotograf bringt in Sachen Lichtsetzung und Bildkomposition einen großen Erfahrungsschatz mit. Allerdings ist Produktfotografie ein eigenes Feld, das nicht jeder Fotograf automatisch bedienen kann – auch wenn, sie sich das erstmal zutrauen. Wir haben da auch durchaus schlechte Erfahrungen gemacht mit völlig unbrauchbaren Bildern. 

Ein guter Produktfotograf kann sich aber durchaus auszahlen, denn Du hast Zeit, Dich auf andere Dinge zu konzentrieren und bekommst die Aufnahmen in der Qualität, die Du benötigst. Produktfotografie ist jedoch aufwendig, sodass auch der Fotograf einiges an Zeit in die Erstellung und Bearbeitung der Bilder steckt. Das kostet. 

Für den Erfolg ist außerdem entscheidend, dass Du genau weißt und beschreibst, was Du brauchst. Du musst also wissen, was Du benötigst. Hier hilf etwas eigene Erfahrung beim Fotografieren. 

Produktfotos selbst machen

Gerade zu Beginn lohnt es sich, Produktfotos selbst zu machen – nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern vor allem, um zu lernen. Dies gilt umso mehr, wenn Du noch keine Erfahrungen in Hinblick auf anspruchsvolle Fotografie hast. Wir sind damals vollkommen ahnungslos gestartet. Hier ein kleiner Beweis (Links: Geldbörse “Milan” im September 2020 und Rechts: Geldbörse Milan Januar 2022)

Produktfotos selbst machen
Braune Geldbörse, Full-Grain-Leder

An diesem Beispiel zeigt sich gut, dass weniger oft mehr ist und im Zusammenspiel aller Produkte im Shop deutlich harmonischer ist. Die Ursprüngliche Idee der Produktfotos bestand darin, durch den weißen Holzhintergrund, die Natürlichkeit der Produkte hervorzuheben. Die Probleme dabei – das Holz ist nie ganz weiß, je nach Farbtemperatur des Lichtes mal mehr gelb oder creme. Trotz gleichbleibender Lichtquelle, änderte sich die Farbe des weißen Hintergrundes durch Reflexion des Produktes. Wir habend damals in einem Lichtzelt und nur mit dem Smartphone fotografiert (auf einem wackeligen Stativ). Das ist heute anders und den Unterschied sieht man….

In der Zwischenzeit haben wir einige Stunden in die Verbesserung der Bilder gesteckt. Zudem wurde einiges an Ausrüstung erstanden. Heute ist unser Studio weit mehr als Lichtzelt, Handy und ein einfaches Stativ. 

Was wir benutzen…

  • Kamera: Sony alpha 6400 mit 50 mm Festbrennweite oder 18-135 mm Zoomobjektiv
  • Professionelles Stativ von Manfrotto
  • Diverse Videoleuchten mit Softbox
  • Hintergrundsystem mit hochwertigen Hintergrundkartons

Wer sich mit Fotografie auskennt, weiß, dass ist nur ein Einstieg – vor allem in Hinblick auf die Kamera mit APSC-Sensor. Wir liebäugeln bereits mit einem upgrade 🙂

Fast genauso wichtig, wie Kamera, Licht und Stativ sind der passende Rechner und die Software zur Nachbearbeitung. Hier setzen wir auf Klassiker, Lightroom und Photoshop.

Smartphone vs. Kamera

Grundsätzlich eignet sich heute fast jedes Smartphone, um passable Fotos zu machen. Ist passabel heute ausreichend? Nein! Du willst mit Deinen Bildern herausstechen, auffallen, einen eigenen Look kreieren und Emotionen auslösen. Nur so kann man heute erfolgreich sein.

Es ist grundsätzlich möglich, mit einer Smartphone-Kamera ganz gute Bilder zu erwirken – vor allem, wenn Du den Automatikmodus verlässt und etwas mit Blende und Verschlusszeit experimentierst. Das gilt genauso für eine Kamera. Nicht umsonst ist das Fotografieren mit Automatik unter Fotografen so verpönt. Fakt ist, dass Du mit einer guten Kamera deutlich mehr stilistische Mittel zur Verfügung hast, welche  die emotionale Qualität der Aufnahmen verstärken. Das macht sich vor allem bei Lifestyle-Bildern mit Personen bemerkbar. 

Wir mussten feststellen, dass das Equipment einen erheblichen Einfluss auf die Bilder hat und eine halbwegs ordentliche Kamera mit den entsprechenden Linsen einen signifikanten Unterschied macht. Mindestens genauso wichtig, wenn nicht wichtiger ist jedoch das Verständnis über Licht & Komposition.

Fazit: Produktfotos selbst machen?

In erster Instanz ist die Entscheidung Produktfotos selbst zu machen eine finanzielle Entscheidung. Hier stehen sich Zeit, Aufwände für Equipment und Verfügbarkeit von Fläche mit Kosten für einen Fotografen gegenüber. Die Opportunitätskosten für die eigene Erstellung der Fotos sind nicht wegzureden. Man verbringt teils sehr viel Zeit damit, das perfekte Bild zu kreieren. Diese Zeit fehlt für strategische Überlegungen und Geschäftsentwicklung. 

Auf der anderen Seite, kann ich nur dann wirklich gute Resultate von einem Fotografen erwarten, wenn ich genau weiß und kommuniziere, was ich benötige. Hier hilft es sehr, wenn man bereits eigene Produktfotos gemacht hat. Darüber hinaus ist es empfehlenswert mit Fotografen oder Creators zu kooperieren, deren Look Dir gefällt und die auf Onlinehandel und Produkte spezialisiert sind. 

Da wir den gesamten Shop in Eigenregie betreiben, werden wir vorerst weiter unsere Bilder selbst machen. So haben wir maximale Kontrolle über den Look und die Bildsprache. Überzeug Dich selbst und klick Dich gern mal durch unseren Shop. 

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